Nur elf Tage vor den Wahlen wurde das Land durch die Ermordung von Fernando Villavicencio, Präsidentschaftskandidat des Movimiento Construye-Bewegung, erschüttert. Das Verbrechen erregte großes Aufsehen, weil es einen Präsidentschaftskandidaten betraf, und doch ist Villavicencio nicht die erste politische Führungspersönlichkeit, die in der jüngeren Vergangenheit einem Mordanschlag zum Opfer fiel.
Referendum über Ölförderung im Yasuní-Nationalpark
Am 20. August sind die Ecuadorianer*innen dazu aufgerufen, parallel zu den vorgezogenen Neuwahlen auch über die Ölförderung im Yasuní-Nationalpark abzustimmen. Sie haben damit die einmalige Möglichkeit zu entscheiden, dass das Erdöl unter dem Yasuní-Regenwald für immer im Boden bleibt.
Dass die Volksabstimmung überhaupt stattfinden kann, ist das Ergebnis eines jahrelangen Kampfes.
Grünes Licht für eine historische Volksabstimmung
Nach zehn Jahren des Wartens und politischen Engagements hat das Verfassungsgericht von Ecuador am 9. Mai 2023 die Volksabstimmung zur Erdölförderung in Yasuní-Nationalpark genehmigt. Weiterlesen
Ecuador: Constitutional court ruling to protect indigenous peoples from mining projects affecting their human rights
Ecuador: Constitutional Court Ruling to protect indigenous peoples from mining projects affecting their human rights
Amnesty International welcomes the 27 January 2022 decision of the Constitutional Court, Ecuador’s highest
court, confirming violation “of the rights to prior consultation, to nature, water, a healthy environment, culture
and territory, as well as comprehensive reparation measures”
Urgent Action: Unterdrückung indigener Proteste
Am 14. Juni um kurz nach Mitternacht wurde Leónidas Iza, Präsident des Indigenenbündnisses CONAIE, in der ecuadorianischen Provinz Cotopaxi von Sicherheitskräften festgenommen. Er wurde ohne Kontakt zur Außenwelt in Haft gehalten und wegen “Blockierens öffentlicher Infrastruktur” angeklagt, bevor man ihn am Abend wieder freiließ. Amnesty International hat eine “Urgent Action” gegen die Kriminalisierung friedlicher Proteste gestartet: UA-058/2022 Weiterlesen
Situation der Flüchtlinge aus Venezuela
Amnesty International hat unter amnesty-chile-venezuela.de eine Pressemitteilung veröffentlicht, die den unzureichenden Schutzes von venezolanischen Opfern von geschlechtsspezifischer Gewalt anprangert.
In Ecuador befinden sich ca. 500.000 Flüchtlinge aus Venezuela, davon ca die Hälfte Frauen und Kinder. Der Flüchtlingsschutz ist unzureichend, auch die Anerkennung las Flüchtlinge erfolgt oft nicht. venezolanische Frauen aufgrund ihres ungeregelten Migrationsstatus einem größeren Risiko von Gewalt und Diskriminierung ausgesetzt. Aber auch die Situation in anderen Zielländern der Venezolaner, Peru oder Kolumbien ist nicht besser.
Amnesty International: militarization of public security in Ecuador poses a threat to human rights
“Our region has already experienced the negative impact that the militarization of public security has on human rights, from Mexico and Brazil to Colombia and Venezuela, among other countries. As the evidence from these countries shows, the security challenges that Ecuador is facing will not be solved by deploying the military and on the contrary, Weiterlesen
“MEIN GESTOHLENES LAND” – Dokumentarfilm über den Widerstand gegen Chinas Einfluss in Ecuador
“MEIN GESTOHLENES LAND” handelt von Chinas massivem Hunger nach natürlichen Ressourcen und dem aggressiven Vorgehen, um Zugang zu diesen Ressourcen zu erhalten. Der indigene Führer Paul Jarrin und der investigative Journalist Fernando Villavicencio führen den bewaffneten Kampf gegen Chinas „inoffizielle“ Besetzung ihres Landes Ecuador. “MEIN GESTOHLENES LAND” startet am 10. November 2022 in den deutschen Weiterlesen
Pandemie, Prekarisierung und Paro
Vor allem Indigene, Bäuer*innen, Arbeiter*innen und Frauen sind vom neoliberalen Sparkurs betroffen, den die Pandemie noch verschärft hat. Ein Blick auf die jüngsten Ereignisse in Ecuador.
Link zum Artikel des Nachrichtenpools Lateinamerika
https://www.npla.de/thema/arbeit-gesundheit/pandemie-prekarisierung-und-paro/
Regierung und indigene Organisationen schließen Vereinbarung
Ende Juni haben sich Ecuadors Regierung unter Präsident Guillermo Lasso und die indigenen Organisationen des Landes in Verhandlungen auf einen 10-Punkte-Plan geeinigt. Der 18 Tage andauernde Streik, der in den vergangenen Wochen im ganzen Land zu Streiks und Straßenblockaden geführt hatte, kommt damit zum Ende. Die Verhandlungen hatten am 30. Juni unter Vermittlung von Mitgliedern der ecuadorianischen Bischofskonferenz stattgefunden.
Wie Radio Pichincha berichtete, versprach die Regierung, den Preis für subventionierten Kraftstoff um 15 Cent pro Dollar zu senken. Außerdem hat sie sich in den Vereinbarungen dazu verpflichtet, keine weiteren Bergbaukonzessionen in Naturschutzgebieten, Wasseranreicherungsgebieten und indigenen Gebieten zu erteilen. Damit werden zumindest einige der wichtigsten Forderungen der indigenen Bewegungen erfüllt.